Dieser Lernzettel richtet sich nach den möglichen Themen von Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung (GAP) in den IT-Berufen vom IT-Berufe-Podcast.
Inhaltsverzeichnis
Vertragsarten
Kaufvertrag
Ein Kaufvertrag ist ein Vertrag, bei dem eine Person (Käufer) sich verpflichtet, von einer anderen Person (Verkäufer) eine Sache zu einem bestimmten Preis zu erwerben. Im Gegenzug verpflichtet sich der Verkäufer, dem Käufer die Sache zu übergeben und ihm das Eigentum an der Sache zu übertragen.
Lizenzvertrag
Ein Lizenzvertrag ist ein Vertrag, bei dem der Lizenzgeber dem Lizenznehmer das Recht einräumt, ein bestimmtes Recht an einem Produkt oder einer Technologie zu nutzen. Der Lizenzgeber behält jedoch das Eigentum an dem Produkt oder der Technologie. Lizenzverträge werden häufig für Software, Patente oder Markenrechte verwendet.
Servicevertrag
Ein Servicevertrag ist ein Vertrag zwischen einem Dienstleister und einem Kunden, der die Bedingungen für die Erbringung von Dienstleistungen festlegt. Der Dienstleister verpflichtet sich dabei, bestimmte Leistungen zu erbringen, wie beispielsweise Wartungsarbeiten an Geräten oder die Bereitstellung von IT-Dienstleistungen.
Miete vs. Leasing
| Merkmal | Miete | Leasing |
|---|---|---|
| Eigentum | Eigentum verbleibt beim Vermieter | Eigentum bleibt beim Leasinggeber |
| Nutzungszeitraum | Kurzfristige Nutzung (in der Regel bis zu einem Jahr) | Langfristige Nutzung (mehrere Jahre) |
| Vertragliche Bindung | Geringere Bindung, in der Regel mit kurzen Kündigungsfristen | Langfristige Bindung, in der Regel mit höheren Kündigungsfristen |
| Wartung und Reparaturen | In der Regel vom Vermieter übernommen | In der Regel vom Leasingnehmer übernommen |
| Restwert | Kein Restwert, da die Sache nicht erworben wird | Restwert kann vom Leasingnehmer erworben werden |
Werkvertrag vs. Dienstvertrag
Ein Werkvertrag ist ein Vertrag, bei dem der Unternehmer (Werkunternehmer) verpflichtet ist, ein Werk herzustellen und dem Auftraggeber zu übergeben.
Ein Dienstvertrag hingegen bezieht sich auf die Erbringung von Dienstleistungen, bei denen der Dienstleister verpflichtet ist, dem Auftraggeber eine bestimmte Leistung zu erbringen.
Vertragsbestandteile
Ein Vertrag kann verschiedene Bestandteile haben, die je nach Art des Vertrags variieren können. Typische Bestandteile sind:
- Vertragsparteien
- Vertragsgegenstand
- Preis
- Form des Vertrages (z.B. schriftlich oder mündlich)
- Vertragsstrafen
- Salvatorische Klauseln
- Widerrufsrecht
First, Second und Third Level Support
Der First-Level-Support ist die erste Anlaufstelle für Kunden, die technischen Support benötigen.
Der Second-Level-Support ist eine höhere Eskalationsstufe, bei der erfahrene Techniker oder Ingenieure auf komplexere technische Probleme reagieren.
Der Third-Level-Support ist die höchste Eskalationsstufe, bei der spezialisierte Experten eingesetzt werden, um schwerwiegende technische Probleme zu lösen.
Verzug
Ein Verzug tritt ein, wenn eine Partei ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt. In der Regel ist dies mit einer Verzögerung bei der Erfüllung von Leistungen oder Zahlungen verbunden. In einem Vertrag kann eine Konventionalstrafe vereinbart werden, die bei Verzug fällig wird.
Ziele: Ökologisch, ökonomisch, sozial
Ökologische Ziele: Diese Ziele beziehen sich auf den Schutz der Umwelt und die Nachhaltigkeit der natürlichen Ressourcen. Beispiele sind die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Vermeidung von Abfall und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen.
Ökonomische Ziele: Diese Ziele beziehen sich auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Beispiele sind die Erhöhung der Umsätze, die Steigerung der Gewinne oder die Erzielung einer bestimmten prozentualen Marge.
Soziale Ziele: Diese Ziele beziehen sich auf die Verantwortung eines Unternehmens gegenüber der Gesellschaft und seinen Mitarbeitern. Beispiele sind die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Förderung der Gleichstellung oder die Unterstützung gemeinnütziger Projekte.
Kontinuierliche Prüfung der vertraglich vereinbarten Vorgaben
Die kontinuierliche Prüfung der vertraglich vereinbarten Vorgaben ist wichtig, um sicherzustellen, dass der Vertrag erfolgreich erfüllt wird. Dabei werden regelmäßig die Leistungen, Termine, Zahlungen, Qualität und Vertragsbedingungen überprüft, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Aufbewahrung von Archivdaten
Die Aufbewahrung von Archivdaten bezieht sich auf die Speicherung von wichtigen Daten und Dokumenten für einen langen Zeitraum, in der Regel für mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte. Diese Daten können für rechtliche, steuerliche oder geschäftliche Zwecke benötigt werden und müssen daher für eine lange Zeit aufbewahrt werden.
Gesetzliche Vorgaben
Gesetzliche Vorgaben legen fest, welche Daten für wie lange aufbewahrt werden müssen und sind je nach Branche und Land unterschiedlich. Gesetzliche Vorgaben können beispielsweise die Aufbewahrung von Finanzdaten, Kundendaten, medizinischen Aufzeichnungen oder juristischen Dokumenten vorschreiben.
Unterschied zu Backup
Backups sind in der Regel kurzfristige Sicherheitskopien von Daten, die für eine begrenzte Zeit aufbewahrt werden, um im Falle eines Datenverlustes eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen.
Archive hingegen sind für eine langfristige Aufbewahrung von Daten gedacht und werden für rechtliche, steuerliche oder geschäftliche Zwecke benötigt. Sie sind zudem, anders als Backups, gesetzlich vorgeschrieben.
Urheberrecht
Das Urheberrecht ist ein Recht, das Autoren, Künstlern und anderen Kreativen das alleinige Recht gibt, ihre Werke zu vervielfältigen, zu verbreiten oder zur Verfügung zu stellen. Das Urheberrecht schützt Werke wie Kunst, Bücher, Musik, Filme, Kunstwerke oder Computerprogramme.
Das Patentrecht hingegen schützt Erfindungen, indem es dem Patentinhaber das Recht gibt, die Erfindung für eine begrenzte Zeit zu nutzen und anderen die Herstellung, Verwendung oder den Verkauf der Erfindung zu verbieten.
Creative Commons
Creative Commons ist eine gemeinnützige Organisation, die es Kreativen und Autoren ermöglicht, ihre Werke zu teilen und zu verbreiten, indem sie ihnen eine Alternative zum traditionellen Urheberrecht gibt.
Die Creative Commons Lizenz erlaubt es Autoren, ihre Werke unter bestimmten Bedingungen freizugeben, so dass andere sie verwenden, bearbeiten, teilen und weiterverbreiten können, ohne vorherige Zustimmung des Autors einholen zu müssen. Es gibt verschiedene Arten von Creative Commons Lizenzen, die unterschiedliche Bedingungen für die Nutzung des Werks festlegen, z.B. ob es kommerziell genutzt werden darf oder ob Veränderungen erlaubt sind.
Fernabsatzverträge
Fernabsatzverträge sind Verträge, die mit Fernkommunikationsmitteln wie z.B. Online-Shops, Telefon oder E-Mail abgeschlossen werden. Diese Verträge sind in der Regel durch spezielle gesetzliche Bestimmungen geschützt, um den Verbraucher vor unerwünschten Überraschungen zu schützen.
Diese Bestimmungen geben dem Verbraucher besondere Rechte und Schutzmaßnahmen, wie z.B. das Widerrufsrecht, das dem Verbraucher erlaubt, den Vertrag innerhalb einer bestimmten Frist zu widerrufen, ohne dass er einen Grund angeben muss.
Gewährleistung vs. Garantie
Die Gewährleistung bezieht sich auf die gesetzliche Verpflichtung des Verkäufers, für Mängel des verkauften Produkts einzustehen.
Eine Garantie ist hingegen eine freiwillige Leistung des Verkäufers, die über die gesetzliche Gewährleistung hinausgeht.
Service Level Agreements (SLA)
Ein Service Level Agreement (SLA) ist eine Vereinbarung zwischen dem Dienstleister und dem Kunden, die die Anforderungen und Erwartungen an den Service definiert, während Service Level Requirements (SLRs) die Anforderungen an den Service beschreiben, die der Kunde an den Dienstleister stellt.
Das klassische Beispiel für eine SLA sind Verfügbarkeitszeiten bei Servern oder anderen Dienstleistungen.
Inhalte von SLAs
Ein SLA kann verschiedene Inhalte haben, je nach Art des Servicevertrags. Typische Inhalte können sein:
- Beschreibung der zu erbringenden Leistungen
- Vereinbarungen zur Reaktionszeit im Falle von Störungen
- Messgrößen für die Servicequalität, z.B. Verfügbarkeit oder Antwortzeit
- Eskalationsprozesse bei Nichteinhaltung der SLAs
- Abrechnungsmodalitäten und Entgelte
Arbeitsvertrag
Ein Arbeitsvertrag ist ein Vertrag zwischen einem Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer, der die Bedingungen der Beschäftigung regelt.
Inhalte
Typischerweise sind in einem Arbeitsvertrag enthalten:
- Vertragspartner
- Arbeitszeiten
- Gehalt
- Urlaubsansprüche
- Kündigungbedingungen
- Tätigkeit
Rechte/Pflichten
Arbeitgeber
Pflichten:
- Zahlung des vereinbarten Entgelts
- Gewährleistung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes
- Einhaltung von Arbeitszeitvorschriften
- Gewährung von bezahltem Urlaub
- Schutz vor Diskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz
- Einhaltung von Kündigungsschutzvorschriften
- Berücksichtigung von Betriebsrat und Mitbestimmungsrechten
Rechte:
- Weisungsrecht
- Kontrollrecht
- Kündigungsrecht
Arbeitnehmer
Pflichten:
- Erbringung der vereinbarten Arbeitsleistung
- Einhaltung von Arbeitsanweisungen und -vorschriften
- Sorgfältige und gewissenhafte Arbeit
- Geheimhaltungspflicht
- Treuepflicht gegenüber dem Arbeitgeber
Rechte:
- Recht auf Entlohnung
- Recht auf bezahlten Urlaub
- Recht auf Schutz vor Gefährdungen am Arbeitsplatz
- Recht auf Gleichbehandlung
- Recht auf Kündigungsschutz
- Recht auf Teilnahme an Betriebsrat
Kollektives Arbeitsrecht
Das kollektive Arbeitsrecht bezieht sich auf die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern, wie Gewerkschaften, über Tarifverträge, Arbeitsbedingungen und andere Themen.
Im Gegensatz zum individuellen Arbeitsrecht, das sich auf die Beziehung zwischen Arbeitgeber und einzelnen Arbeitnehmern konzentriert, umfasst das kollektive Arbeitsrecht die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern auf kollektiver Ebene.
Versicherungen
Haftpflichtversicherung: Deckt Schäden ab, die man anderen versehentlich zufügt.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Bietet finanzielle Unterstützung bei längerer Krankheit oder Unfall, die den Berufsunfähig machen.
Krankenversicherung: Deckt medizinische Behandlungskosten ab.
Rechtsschutzversicherung: Hilft bei der Durchsetzung rechtlicher Interessen und deckt Anwaltshonorare und Gerichtskosten ab.
Hausratversicherung: Schützt persönlichen Besitz im Zuhause vor Schäden oder Verlusten.
KFZ-Versicherung: Deckt Schäden ab, die bei einem Unfall oder Diebstahl des Fahrzeugs entstehen können.
Gebäudeversicherung: Deckt Schäden an Gebäuden durch Feuer, Wasser oder Sturm ab.
Weiteres Lernmaterial
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Arbeitsbuch
Lernkarten
IT-Berufe Abschlussprüfung Teil 1: AO 2020 von René Neumann*
vielen Dank